Die erste Summer School der Deutschen Gesellschaft für Ökonomische Bildung (DeGÖB) wurde vom 21.-24.09.2022 mit Unterstützung der Joachim Herz Stiftung in Hamburg ausgerichtet. Organisiert wurde die Summer School von der Vertretung des wissenschaftlichen Nachwuchs der DeGÖB Dr. Malte Ring (Universität Tübingen) und Jana Franke (PH Freiburg). Die Summer School richtete sich sowohl an Doktorand:innen ohne oder mit geringen Kenntnissen empirischer Methoden als auch an fortgeschrittene Nachwuchswissenschaftler:innen aus dem Bereich der Ökonomischen Bildung.
Sie hatte zum Ziel Nachwuchswissenschaftler:innen
- einen Überblick über gängige qualitative oder quantitative Forschungsmethoden in der Ökonomischen Bildung zu liefern,
- ausgewählte und in der Wirtschaftsdidaktik besonders relevante empirische Methoden vertiefend zu vermitteln und
- einen Einblick in aktuelle Themen und empirische Methoden der fachdidaktischen Forschung in der Ökonomischen Bildung zu geben.
In Grundlagenkursen zu qualitativen Forschungsmethoden, geleitet von Dr. Christine Moritz (Trainerin für den wissenschaftlichen Nachwuchs), und quantitativen Forschungsmethoden, geleitet von Dr. Ekkehard Köhler (Universität Siegen), lernten die Teilnehmer:innen die Forschungslogik, die Voraussetzungen für die Anwendung sowie die Vor- und Nachteile grundständiger empirischer Methoden kennen. In ersten Übungsphasen wendeten sie die Methoden an. Damit wurden die Teilnehmer:innen in die Lage versetzt, die passende Methode für ihre (empirische) Fragestellung aus der ökonomischen Bildung zu identifizieren und sich zielgerichtet weiterzubilden. In den darauf folgenden Vertiefungsworkshops wurden theoretische Inputs mit praktischen Anwendungen einer zentralen empirischen Herangehensweise kombiniert. Prof. Dr. Vera Kirchner (Universität Potsdam) leitete eine Interpretationswerkstatt zur qualitativen Inhaltsanalyse und Jun.-Prof. Dr. Tim Kaiser (Universität Koblenz-Landau) und Dr. Luis Oberrauch (Universität Tübingen) vermittelten Kenntnisse der Testkonstruktion.
In einer hybriden Keynote von Prof. Dr. Franziska Birke (PH Freiburg und Beisitzerin des Vorstandes der DeGÖB), mit dem Titel „Empirische Methoden in der Wirtschaftsdidaktik“ und einer hybriden Gesprächsrunde mit Vertreter:innen der DeGÖB Arbeitsgruppen wurden aktuelle Entwicklungen und zukünftige Perspektiven der Forschungsfelder in der ökonomischen Bildung dargestellt. Als Expertin für Entrepreneurship Education nahm Prof. Dr. Ilona Ebbers (Universität Flensburg) an der Gesprächsrunde teil. Die aktuelle Forschung im Themenfeld „Lehrerbildung und Curriculum“ wurde von Prof. Dr. Michael Weyland (PH Ludwigsburg und Geschäftsführer der DeGÖB) vermittelt. Prof. Dr. Rudolf Schröder (Institut für Ökonomische Bildung Oldenburg) teilte mit den Zuhörer:innen sein Fachwissen zum Forschungsfeld “Berufliche Orientierung“ und Prof. Dr. Athanassios Pitsoulis (Universität Hildesheim und Beisitzer des Vorstandes der DeGÖB) vertrat das Querschnittsthema „Ökonomische Bildung in einer digitalen Welt“.
Neben der fachlichen Weiterbildung stand insbesondere die Vernetzung der Nachwuchswissenschaftler:innen über die Grenzen der Lehrstühle, Themengebiete und Karrierestadien hinaus im Fokus. Das Rahmenprogramm der Summer School bestehend aus einer Stadtführung durch Hamburgs Hafencity und Speicherstadt, einem gemeinsamen Abendessen und dem gemeinschaftlichen Kochen in der Joachim Herz Stiftung regte zu intensivem Austausch an.
Am 18.- 19. November 2021 wurde das Nachwuchsforum der Deutschen Gesellschaft für Ökonomische Bildung (DeGÖB) zum zweiten Mal digital durchgeführt. Organisiert wurde das Nachwuchsforum von den Nachwuchssprecherinnen Dr. Tina Fletemeyer (Universität Oldenburg) und Sina Maier (PH Karlsruhe) in Zusammenarbeit mit der Joachim Herz Stiftung.
Das DeGÖB-Nachwuchsforum bietet eine Möglichkeit für NachwuchswissenschaftlerInnen, sich über aktuelle Forschungsprojekte und Dissertationsvorhaben auszutauschen. Neben dem fachlichen Austausch steht insbesondere auch die Vernetzung im Fokus. Trotz der digitalen Ausführung kam die Vernetzung und das gegenseitige Kennenlernen durch gemeinsame Spiele, Breakout Sessions und Mahlzeiten nicht zu kurz.
Das „digitale get together“ zu Beginn des Forums ermöglichte ein erstes Kennenlernen der TeilnehmerInnen (siehe Bilder unten). Anschließend eröffneten Prof. Dr. Dirk Loerwald, (Vorsitzender DeGÖB) und Simone Gobien (Joachim Herz Stiftung) mit einem Grußwort den offiziellen Teil des Forums. Die anschließende Keynote von Dr. Stephanie B. Linek (Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft) zum Thema „Praxis der Fragebogenmethode“ sensibilisierte unter anderem für prominente Fehler in der Datenerhebung mittels Fragebögen. Die gewonnenen Erkenntnisse konnten in einem der beiden folgenden Methodenworkshops zur qualitativen und quantitativen Datenanalyse vertieft werden (geleitet von: qualitativ – Dr. Anna Rau (Universität Hamburg); quantitativ – Jun. -Prof. Dr. Samuel Merk (PH Karlsruhe). Darauffolgend wurden Dr. Malte Ring (Universität Tübingen) und Jana Franke (PH Freiburg) kommissarisch für das Amt der Nachwuchssprecherin und des Nachwuchssprechers gewählt. Abgerundet wurde der erste Tag mit einem gemeinsamen Abendessen.
Am zweiten Tag des Nachwuchsforums stand das Forschungskolloquium im Fokus, bei dem aktuelle Forschungsvorhaben der NachwuchswissenschaftlerInnen präsentiert und gemeinsam diskutiert wurden. In diesem Jahr wurde ein neues Format mit dem Namen „meet the expert“ integriert. Demnach hatten die Vortragenden vorab die Möglichkeit, ExpertInnen aus der DeGÖB auszuwählen. Diese wurden für den Vortrag und die Diskussion zugeschaltet. Geleitet wurde das Kolloquium in diesem Jahr von Prof. Dr. Rainer Mehren (Uni Münster).