Konzeptionen der ökonomischen Bildung sollten mit Konzeptionen einer professionsorientierten wirtschaftswissenschaftlichen Bildung in der LehrerInnenbildung korrespondieren. Die professionsorientierte fachwissenschaftliche Bildung ist eine Säule der LehrerInnenbildung in der ersten Phase. Wenn man es – wie z.B. im Modell der Didaktischen Rekonstruktion (Kattmann et al. 1997) beschrieben – als eine wesentliche Aufgabe von Lehrkräften ansieht, fachliches Wissen zu vermitteln, indem Lerngegenstände für die Lernenden sinnstiftend didaktisch transformiert werden, kann man für die Konzeption einer professionsorientierten Fachwissenschaft daraus ableiten, dass sie Lehramtsstudierende aus fachlicher Sicht für diesen Adaptionsprozess befähigen sollte. Im Vergleich zur fachwissenschaftlichen Bildung in Nicht-Lehramtsstudiengängen zeichnet sich daher eine professionsorientierte Fachwissenschaft in Lehramtsstudiengängen neben einer soliden fachwissenschaftlichen Verankerung durch weitere Charakteristika aus. Neben der Vermittlung des grundsätzlichen Erkenntnisinteresses und der Methodik einer Domäne muss auch die Reflexionsfähigkeit hinsichtlich der Reichweite und Grenzen der Domäne geschult werden. Darüber hinaus kann eine Ausschärfung nötig sein, die sich aus der Diskrepanz zwischen der Fachwissenschaft und dem Schulfach ergibt in Bezug auf das grundsätzliche Erkenntnisinteresse, gängige Themen, Begrifflichkeiten, Arbeitsweisen und Methoden.
- Organisatorisches Spannungsfeld zwischen lehramtsspezifischen und polyvalenten Veranstaltungen.
Im Rahmen des vorliegenden Beitrages werden die Spannungsfelder dargestellt und für die professionsorientierte wirtschaftswissenschaftliche Bildung im Lehramt präzisiert, Idealtypen unterschieden und mit Beispielen aus Lehramtsstudiengängen an deutschen Hochschulen illustriert.
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