Deutsche Gesellschaft für Ökonomische Bildung

"Entrepreneurship Education: Persona Erstellung für die zielgruppengerechte Ansprache"

16.03.21 10:15 (Inka von Fromm, Universität Hildesheim)

An der Universität Hildesheim entsteht eine neue, lebendige Gründungskultur. Mitarbeiter*innen und Student*innen sollen aktiv dabei unterstützt werden, ihre Gründungsideen verwirklichen zu können. Seit 2020 wird die Kompetenzwerkstatt für Entrepreneurship und Transfer KET aufgebaut. Die KET soll maßgeblich dabei helfen, diese Gründungskultur zu etablieren. Die Entrepreneurship Education (EE) der Uni Hildesheim wird stärker in den Vordergrund gerückt. Die Universität Hildesheim verfügt über 4 Fachbereiche. In diesen Fachbereichen befindet sich eine heterogene Studierendenschaft, die mit unterschiedlichsten Voraussetzungen auf die EE stoßen. Lange & Pitsoulis (2020) haben an der Universität Hildesheim die Qualifizierungspräferenzen von universitären Zielgruppen in Bezug auf extra-curriculare Qualifizierungsangebote untersucht. Aus den Ergebnissen lässt sich u.a. schließen, dass einerseits möglichst vielseitige Formen und Formate angeboten werden sollten, um heterogene Zielgruppen anzusprechen, andererseits eine zielgruppenspezifische Ansprache und Bewerbung die Beteiligung an extra-curricularen Angeboten erhöhen könnte. Wird diese Schlussfolgerung auf die curriculare Lehre übertragen, benötigt die EE einen Fokus auf die verschiedenen Zielgruppen. Nur wenn die Studierenden einen persönlichen Mehrwert an EE erkennen, werden die Angebote aktiv gewählt. Neuartige Lehrkonzepte könnten mit einer marketingorientierten Sichtweise beworben werden. Für die Zielgruppensegmentation müssen im Vorfeld statistische Daten erhoben und ausgewertet werden. Neben demographischen Merkmalen sind u.a. sozioökonomische und v.a. gründungsbezogene Merkmale, Motive und Verhalten bzw. Verhaltensabsichten vielversprechende Parameter.


• Was an der EE interessiert Studierende? 
• Welche finanziellen Berufsperspektiven ergeben sich für Student*innen ? 
• Wie kann durch passende Kommunikationskampagnen das Bewusstsein und eine positive Grundeinstellung Studierender für und gegenüber gründungsbezogenen beruflichen Alternativen gefördert werden? 


Um die Besonderheiten der Zielgruppensegmente gut sichtbar zu machen, soll das marketingorientierte Persona Modell genutzt werden. Mit Hilfe des Persona Modells werden archetypische Nutzer*innen generiert. Die Unterziele der Persona Erstellung für die EE an der Universität Hildesheim sind u.a. eine detaillierte Beschreibung, ein Verständnis für die Zielgruppen sowie eine fokussierte Zielgruppen-Ansprache.
Eine Persona Erstellung könnte demnach ein erster Schritt zu einer Erhöhung der EE Wahrnehmung, Verbreitung der Gründungskultur und Akzeptanz der fachbereichsübergreifenden EE darstellen. Die Übertragbarkeit des Vorgehens auf andere Kontexte der EE sowohl im universitären als auch im Schulbereich wird in dem Tagungsbeitrag diskutiert. 
 

 

Quellen:

 

Lange, A., & Pitsoulis, A. (2020, Januar). Entrepreneurship Education: Bedarfsanalyse Universität Hildesheim (WiWiD Discussion Paper Series No. 2). Hildesheim: Universität Hildesheim.